Knochentumor München | Prof. Dr. med. Helen Abel

Eine neu entstandene Raumforderung im Knochen wird als Knochentumor bezeichnet. Es gibt gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Formen. Man unterscheidet zwischen primären Knochentumore, die direkt vom Knochengewebe ausgehen und  sekundäre Tumore, die Tochtergeschwulste (Metastasen) anderer bösartiger Tumore darstellen. Der häufigste Knochentumor an der Hand ist das sogenannte gutartige Enchondrom. Dieses betrifft meist die Fingerglieder oder einen der Mittelhandknochen. Oftmals sind Enchondrome klinisch asymptomtische Zufallsbefunde. Bösartige Tumoren an der Hand sind sehr selten, wachsen rasch und müssen möglichst schnell operativ entfernt werden.

 

Ein Ganglion ist der häufigste gutartige Weichteiltumor an der Hand. Symptome und Behandlung werden hier separat vorgestellt.

 

Diagnose und Befund

 

Anfangs zeigen sich lokale Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Aufgrund der progressiven Knochenverletzung nehmen die Schmerzen im Verlauf meist zu und es kann zu Knochenbrüchen kommen. Bei bösartigen Knochentumoren zeigen sich oftmals noch Allgemeinsymptome.

 

Konservative Therapie

 

Kleine Enchondrome, die nur Zufallsbefunde darstellen und bei denen es keine Gefahr der Frakturierung gibt, können zunächst unter regelmäßigen Kontrollen beobachtet werden.

 

Operative Therapie

 

Die Behandlung der Tumoren wird in der operativen Entfernung in örtlicher Betäubung durchgeführt. Frau PD Dr Abel benutzt Lupenbrillen oder Mikroskop um die oft in unmittelbarer Nähe verlaufenden Nerven, Gefäße und Sehnen zu schützen. Bei der Entfernung größerer Tumore wird mit plastisch-rekonstruktiven Verfahren gearbeitet, um möglichen großflächigen Defekten und/oder Funktionsverlusten zu begegnen.

 

Die operative Therapie des Enchondroms besteht in der Entfernung des gutartig gewucherten Knorpelzellgewebes innerhalb des Knochens und  – wenn notwendig – der Auffüllung des Defektes mit körpereigenem Knochengewebe aus Speiche oder dem Beckenkamm der Hüfte.

 

Nachbehandlung

 

Nach der Operation wird ein Röntgenbild zur Befundkontrolle gemacht. Der operierte Finger sollte zügig wieder bewegt werden, um eine Einsteifung zu vermeiden. Je nach Tumorlokalisation und -größe kann kurzzeitig eine Schiene angelegt werden. Fadenzug erfolgt nach 12-14 Tagen.